Leitbild

Die Scheytt-Stiftung wurde in Deutschland von den Eheleuten Scheytt gegründet, um den rumänischen Verein ASM zu unterstützen.

Vision

Von ihren Eltern verlassene Kinder und Jugendliche sowie Bedürftige sollen die Liebe Gottes durch praktische Hilfe und beratende Begleitung erfahren. Sie werden zu einem werteorientierten, würdevollen, beziehungsfähigen und selbstbestimmten Lebensstil erzogen. Dazu gehören z.B. Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit, Loyalität, Respekt vor anderen, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft, Vergebungsbereitschaft.

Die Hilfe geschieht unabhängig von der Religionszugehörigkeit; entscheidend ist die Bedürftigkeit.

Werte

Die angeführten Werte gelten sowohl für das Miteinander in der Stiftung und im Verein als auch den Umgang mit den Bedürftigen:

  • Christlich – Unsere Arbeit geschieht auf der Grundlage des Glaubens an Jesus Christus. Sie ist überkonfessionell. Wir vermitteln diesen Glauben durch praktische Hilfe und Beziehung.
  • Langfristig – Die Hilfe durch uns geschieht in der Regel nicht einmalig, sondern soll langfristig und bedürfnisorientiert erfolgen.
  • Beziehungsorientiert – Wir treten mit den Kindern und Jugendlichen in Beziehung, wenn möglich auch mit Bedürftigen in anderen Projekten.
  • Barmherzig – Die Hilfe richtet sich an Menschen in besonderen Notlagen und wird ganzheitlich verstanden (materiell, familiär, psychisch etc.).

Für unsere Mitarbeiter sind uns zudem folgende Werte wichtig:

  • Fachkompetenz und professionelles Handeln – Wir achten auf angemessene Qualifikation und fördern ggf. die berufliche Weiterbildung der Mitarbeiter.
  • Kommunikation und Vergebungsbereitschaft – Leitungspersonen und Mitarbeiter stehen in ständigem offenen Austausch, entwickeln die Arbeit weiter und klären Konflikte konstruktiv.

 

Stiftungsmitglieder

Der Vorstand

Maja Scheytt, Jg. 1937, gründete mit ihrem Mann Gotthold die Stiftung und den Verein in Rumänien sowie das dortige Kinderheim. Ihre Lebensgeschichte kann unter „Geschichte“ nachgelesen werden.

Julia Scheytt, Jg. 1968, Tochter von Maja und Gotthold, ist Gründungsmitglied der Stiftung und außerdem im Vorstand des ASM in Rumänien. Sie ist als Gesamtschuldirektorin in einer Schule am Niederrhein tätig.

Prof. Dr. Christoph Scheytt, Jg.1967, Sohn von Maja und Gotthold, hat die Arbeit seit Beginn aktiv unterstützt und ist seit 2015 im Vorstand der Stiftung. Er ist Professor für Elektrotechnik in Paderborn.

Das Kuratorium

Michael Braasch, Jg. 1939, war als Diplomingenieur langjähriger Arbeitskollege von Gotthold Scheytt bei den Chemischen Werken in Marl (heute Evonik). Von Anfang an unterstützte er Gotthold und Maja in ihrem Engagement für Rumänien und ist Gründungsmitglied der Stiftung und des ASM in Rumänien.

Helga Erberich, Jg. 1943, kennt das Ehepaar Scheytt ebenfalls über die Chemischen Werke Hüls und war Nachbarin der Scheytts in Marl. Sie ist Mitglied sowohl in der Stiftung als auch im ASM. Sie hat BWL studiert und kümmert sich um die Finanzen.

Roland Hetzer, Jg. 1960, Bankkaufmann aus Mössingen, unterstützt mit seinem Verein „Hoffnung für Kinder in Rumänien“ seit vielen Jahren das Kinderheim in Ghimbav.

David Warzecha, Jg. 1990, ist Enkel von Maja Scheytt und studiert Psychologie in Magdeburg.

Sekretariat

Ingrid Donjes, Jg. 1949, ist ebenfalls eine langjährige Freundin und Wegbegleiterin von Maja und Gotthold Scheytt. Sie wohnt in Reken und erledigt zuverlässig alle Sekretariatsarbeiten inklusive Buchführung für die Stiftung.

Über den Barmherzigen Samariter

Der Name „Asociatia Samariteanul Milos“ (ASM) bedeutet auf Deutsch „Verein Barmherziger Samariter“ und spielt auf die gleichnamige Geschichte an, die Jesus Christus seinen Jüngern erzählte (nachzulesen in der Bibel, Lukas 10,25-37): Ein Mann liegt ausgeraubt und verletzt am Wegesrand. Religiöse Menschen gehen an ihm vorüber und ignorieren ihn. Als ihn jedoch ein Mann aus Samaria – ein Ausländer –, sieht, lädt er ihn voller Mitleid auf seinen Esel und bringt ihn in eine Herberge, wo er dem Wirt genügend Geld für die weitere Versorgung des Mannes dalässt.

Dies ist ein wesentlicher Aspekt der Botschaft, die Jesus seinen Nachfolgern immer wieder vermittelte: Sein Herz schlug für körperlich und seelisch Zerbrochene, sein Leben und Handeln spiegeln dies wieder. Damit forderte er die Reichen und Religiösen seiner Zeit heraus.

So alt diese Geschichte ist, so aktuell ist ihre Botschaft für unsere heutige Welt. Richten wir 2000 Jahre später unseren Blick auf Rumänien, so sehen wir ein Land, dessen Menschen aufgrund ihrer Geschichte vielfältiger Hilfe bedürfen. 1989 wurde der rumänische Diktator Nicolae Ceaușescu von seinem eigenen Volk gestürzt, nachdem er das Land über viele Jahre hinweg in Armut getrieben hatte. Bis in die Gegenwart sieht man die Auswirkungen der schlimmen Geschichte Rumäniens an einer großen Zahl von verlassenen und vernachlässigten Kindern und vielen Bedürftigen.

Über Bekannte wurden die Scheytts auf die Situation in Rumänien aufmerksam, und da die Geschichte des Barmherzigen Samariters oftmals Leitlinie ihres Handelns war, wurden sie in diesem Land tätig.

Lesen Sie mehr dazu unter „Unsere Geschichte“.

Unsere Geschichte

Gotthold und Maja Scheytt wurden in den 30er Jahren in Süddeutschland geboren und erlebten beide als Kinder bzw. Jugendliche den Krieg. Sie wuchsen evangelisch geprägt auf; in ihrem Leben wurde der Glaube immer wichtiger und wurde zu einer tiefen Überzeugung. Besonders die Geschichte vom Barmherzigen Samariter inspirierte sie. Sie beschlossen, selbst Menschen in Not zu helfen und sie – wenn nötig – bei sich zu Hause zu beheimaten. Manche blieben für ein paar Tage, Wochen oder Monate, manche nahmen sie ganz in ihre Familie auf. Neben ihren sechs leiblichen Kindern hießen sie viele weitere bei sich willkommen.

Nachdem Gotthold 1991 pensioniert wurde, arbeitete er in mehreren Projekten in Rumänien mit und besuchte schließlich 1992 ein Auffangheim für Straßenkinder in Brașov (Kronstadt). Was er dort sah, brach ihm das Herz. Die Kinder wurden dort in einem Raum mit mehreren Etagenbetten gehalten, die Haare kurz geschoren, manchmal mehrere Kinder in einem Bett. Sie erhielten nicht einmal eine rudimentäre Versorgung und warteten darauf, von Eltern oder Verwandten abgeholt zu werden. Dies konnte mitunter sehr lange dauern. In der Zwischenzeit gingen sie nicht zur Schule und erhielten keinerlei Anregung oder Förderung. Ihre Herkunft und Identität waren unbekannt, daher gab es niemanden, den man über ihren Aufenthalt in dem Auffangheim hätte informieren können. Das Schicksal der meisten war es, bis zu ihrer geschätzten Volljährigkeit dort oder in einem Waisenhaus zu bleiben. Vor allem eines der Kinder tat es Gotthold besonders an. Das Mädchen war ca. 5 Jahre alt, geistig und körperlich behindert und sprach fast kein Wort.

Gotthold nahm sich vor, ihr eine Identität und ein Zuhause zu geben, und so begann die Geschichte des ASM: Das Ehepaar Scheytt kaufte mit eigenem Geld und mit finanzieller Unterstützung von privaten Spendern und dem Diakonischen Werk Memmingen einen alten Bauernhof in Ghimbav/Weidenbach in der Nähe von Brașov. Bis Juni 1995 wurde der Hof umgebaut und saniert und im November 1995 erhielt der Verein schließlich die Genehmigung zur Aufnahme von Kindern. Das fünfjährige Mädchen war eines der ersten, das aufgenommen wurde. Sie hieß mittlerweile Luminita Samariteanul – benannt nach dem Verein.

1998 zogen Gotthold und Maja nach Rumänien, um die wachsende Arbeit vor Ort besser unterstützen und koordinieren zu können. 2006 gründeten die Scheytts die Scheytt-Stiftung in Deutschland, um die Finanzierung des ASM transparenter zu gestalten. Die Arbeit wird zum überwiegenden Teil von privaten Spendern aus Deutschland getragen.

Im Jahre 2006 wurde ihnen für ihre Arbeit in Rumänien vom deutschen Konsul das Bundesverdienstkreuz verliehen. Im gleichen Jahr wurden sie Ehrenbürger der Stadt Ghimbav.

2007 starb Gotthold an Krebs, Maja übernahm die Leitung vor Ort.

2015 trat Christoph Scheytt in den Vorstand der Stiftung ein.

Derzeit leitet Maja gemeinsam mit Ligia Luca als Direktorin die Arbeit vor Ort.

In der mittlerweile über 20-jährigen Geschichte der Arbeit sind immer wieder neue Kinder im Kinderheim aufgenommen worden, andere sind nach Jahren ausgezogen, um ein selbstständiges Leben zu beginnen.

Derzeit gibt es drei Arbeitsbereiche in Rumänien. Zentrale Aufgabe ist das Kinderheim, daneben gibt es eine Arbeit unter den Roma in einer Nachbarstadt und Hilfe für einzelne Bedürftige.

Was andere über uns sagen

Diverse Zitate

Jens Vogel, Gemeindeleiter der Freien Christengemeinde Dorsten

Lambert Lütkenhorst, ehemaliger Bürgermeister von Dorsten

Edith Kirchmann, Autorin von „Rumänische Passion“, S. 309:

„Für mich war dieser Besuch etwas Besonderes! Ich kenne keine andere Einrichtung, die so gut funktioniert wie die in Weidenbach!“

Ulrike Sandner, Evangelische Kirche im Rheinland:

„Ein persönlich geführtes Projekt hat den großen Pluspunkt, dass jemand mit Haut und Haaren dahintersteht, eine Vision hat und niemals auf die Idee kommen würde, sich aus der Verantwortung zu stehlen oder sie an jemand anderen abzuschieben. Dadurch ist so ein Projekt wie der Samariteanul Milos so authentisch, vertrauenswürdig und klar. Es ist uns eine Freude, jedes Jahr neu einen Freiwilligen zu schicken … und wir jubeln, wenn die ersten Anzeichen kommen, dass wieder das „Sama-Syndrom“ greift: dass der Freiwillige sich so vollständig identifiziert mit dem Haus, dass er sich der Idee und den Kindern verbunden fühlt weit über den einjährigen Dienst hinaus.“